Viele meiner Leser stehen oder standen bereits vor dem großen Schritt: erste eigene Wohnung. Ich selbst stand vor genau zwei Jahren an diesem Punkt. Zumindest hieß es: Ausziehen von Zuhause. Ob WG oder alleine, das war mir erstmal ziemlich egal. Da der Kölner Wohnungsmarkt komplett leergefegt ist und pro WG am Anfang vom Semester rund 120 Bewerber auf ein 12qm Zimmer kommen, war meine Lage erstmal aussichtslos. Ich ließ mich trotzdem nicht unterkriegen und fand nachdem ich rund drei Wochen auf einer fremden Couch in Ehrenfeld gelebt habe, durch erste Kölner Kontakte, meine Wohnung.
Am Anfang war das eine große Umstellung plötzlich alleine zu leben aber ich muss wirklich sagen, dass ich mich schnell eingelebt habe und einen Ein-Mann-Haushalt zu stämmen gelernt habe – so schwer ist das nun auch wirklich nicht. In den zwei Jahren habe ich so einiges dazu gelernt und möchte euch heute meine Tipps mit auf den Weg geben. Vielleicht helfen sie euch ja bei eurem großen Schritt in Richtung Erwachsen(er)werden.
Die Sache mit der Wohnungssuche.
Wie bereits oben erwähnt, hat die Wohnungssuche bei mir anfangs nicht sonderlich gut geklappt. Es war besser gesagt eine Katastrophe. Aber so wie es mir ergangen ist, muss es euch nicht ergehen. Ich kann nur sagen: Kümmert euch früh genug darum! Ich dachte ich wäre im August früh genug dran, wenn ich im Oktober mit dem Studium anfange – noooope. Wer in eine Groß- und/oder Studentenstadt zieht, muss früh genug die Augen und Ohren offen halten. Und meistens sind Kontakte sehr hilfreich. Vielleicht kennt ihr jemanden der auch in der Stadt wohnt und euch ein bisschen unter die Arme greifen kann? Durch Kontakte habt ihr mehr Chancen eine Wohnung zu bekommen, als sich anonym, wie 100 andere Menschen, auf eine Wohnung zu bewerben.
Informiert euch!
Das ist so ziemlich das Wichtigste, was ihr beachten solltet. Informiert euch über alles und entscheidet nichts zu schnell. Sei es der Internet-Anbieter oder auch der Strom. Am Anfang ist man wirklich überfordert mit solchen Sachen – danke, dass man sowas in der Schule lernt…Nehmt euch eure Eltern mit ins Boot und vergleicht Anbieter. Das kann zwar manchmal ein bisschen länger dauern, aber so könnt ihr wirklich was sparen und überstürzt nichts, was am Ende vielleicht mehr kostet als erwartet. Ich kann euch da die Seite BesteStromvergleich.de ans Herz legen. Habe das erste Jahr mal schön 20€ im Monat zu viel an Strom bezahlt und durch die Seite einiges eingespart. 20€ im Monat klingt nicht nach viel, aber wenn man als Student am Ende vom Jahr 240€ zurückbekommt und zukünftig spart, ist das schon so ein bisschen wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.
Das Einkaufen
Ich bin glaube ich einer der wenigsten Menschen, die es hassen, (!) Geld für Essen auszugeben. Ich bin einfach der Meinung, es würde hängend in meinem Kleiderschrank besser investiert sein (Carrie Bradshaw, is it you?). Trotzdem muss es sein. Da ich mitten in der Innenstadt lebe, habe ich kaum Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Also gehe zum Netto nebenan, der so groß ist wie so mancher Kiosk in der Straße, und kaufe dort fast alles ein, was ich brauche – und das spart wirklich. Wenn ich etwas von meinen Eltern gelernt habe, dann wie man günstig einkaufen geht. Klar gehe ich auch gerne bei REWE einkaufen, das „Feeling“ ist auch einfach anders aber wozu soll ich für Zucker und Mehl bei REWE mehr ausgeben als bei meinem kleinen Netto. Gerade Markenprodukte findet ihr im Discounter um einiges billiger als im renommierten Supermarkt. Bei Obst und Gemüse achte ich dagegen sehr darauf und kaufe mir das am Liebsten auf dem Markt. Das kann man sich aber auch wirklich gönnen, wenn man an den richtigen Ecken spart.
Weniger ist mehr!
Wer in eine Wohnung zieht und eine komplette Küche einrichten muss, der wird erstmal schlucken. Eine Küche kostet ein halbes Vermögen. Ich hatte das Glück, die Küche meines Vermieters inklusive Spülmaschine übernehmen zu können. Neben dem Herd, Kühlschrank und Spülmaschine habe ich fast keine Küchengeräte. Und ich brauche sie auch nicht. Ich kann euch nur raten nicht überschwänglich im Kaufrausch alle Geräte die cool klingen in den Einkaufskorb zu legen. Glaubt mir, den Vollautomatischen Profi-Entsafter werdet ihr seltener benutzen als ihr glaubt. Genau so geht es euch mit dem Brotbackautomaten. Weniger ist definitiv mehr. Kauft euch am Anfang so wenig wie möglich und seht dann, was ihr wirklich braucht. Könnt ihr morgens nicht auf euer Nutellatoast verzichten? Gut, dann kauft euch einen Toaster, nachdem ihr drei Wochen jeden morgen deprimiert an die schönen Toaster-Zeiten aus dem Elternhaus gedacht habt. Vorher nicht. Ich lebe seit zwei Jahren ohne Mikrowelle und ich lebe sehr gut damit.
Macht es euch gemütlich.
Die Angst vor Heimweh ist immer da. Ich hatte Glück, habe bisher an keinem Tag gedacht „Fuck this shit – Mama ich komme zurück“. Das liegt aber auch vor allem daran, dass ich das Beste aus meiner Wohnung rausgeholt habe, um mich maximal wohl zu fühlen. Das ist das A und O. Wenn ihr euch unwohl fühlt, dann ist das Heimweh in greifbarer Nähe. Deshalb richtet euch euer Zimmer und eure Wohnung so ein wie ihr es wollt. Das ist auch mit das Coolste am Alleine wohnen – einrichteeeeen. Und falls ihr doch mal Heimweh haben solltet, dann verzweifelt nicht. Das ist normal und das ist auch gut so, aber das geht vorbei sobald ihr euch richtig eingelebt habt.
Eva Maria says
Hättest du diesen Beitrag mal nur schon vor 3 Jahren geschrieben, er wäre mir eine große Hilfe gewesen 😀 Vor allem den Punkt weniger ist mehr kann ich so unterstreichen. Was hab ich mir nicht alles gekauft – Soda Stream, Toaster, Kaffeemaschine mit Tabs, elektrische Zitruspresse, selbstauswringenden Wischmob, etc.. Benutzen davon tu ich eigentlich nichts mehr.
Die Tipps sind wirklich für jeden sehr nützlich, der bald auszieht! Danke für diesen tollen Artikel.
Liebe Grüße, Eva
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maedchenhaft says
Haha, oh ne 😀 – ich war da von Anfang an zu geizig…und es hat sich gelohnt 😀
View CommentDankeschön <3
Sophie says
Oh die Küche…. wir konnten keine Übernehmen und haben noch dazu eine blöde Ecke in der Küche, weshalb man keine einfache Fertigküche hinstellen konnte. Letztendlich haben wir eine gebrauchte Küche in der perfekten Größe gefunden inklusive Herd, Spülmaschine und Kühlschrank (der steht im Keller… ist einfach zu groß) für etwa 250 €… vorher waren wir schon fast am verzweifeln 😀 Dann haben wir ebenfalls gebraucht eine übertiefe Arbeitsplatte gefunden und sie uns selbst auf die blöde Ecke in der Küche zurechtgeschnitten. Man war das ein Aufwand. Wir waren so froh, als die Küche endlich fertig war. 😀
Ich finde, besonders zu Hause fühlt man sich mit Kerzen. Die schaffen immer ein wenig Gemütlichkeit. 🙂
View CommentSeyma says
Die Stromerfahrung habe ich auch gemacht 😀 Allerdings hatte das die Stadtwerke für mich damals so kalkuliert :)) Ich kann auch nur als Tipp geben evtl. in ein Air BnB oder in eine WG zu ziehen, um entspannter nach Wohnungen zu suchen.
Liebst, Seyma von Come as Carrot
View CommentLeni says
ich liiiiiiebe deine Wohnung so ♥
View CommentDavid says
Auch mal eine junge hier
View CommentDankeschön für diese hilfreichen Tipps.
Ich habe habe schon seit einigen Tagen Wochen Monaten vor nach Köln zu ziehen in eine erste eigene Wohnung doch es ist schwieriger als es aussieht den ich wohne im Moment ein ganzes Stück weint entfernt von Köln Moment (600km) und da wird die wohnungsbesichtigung etwas schwieriger bin aber dran nur wie aber hoffentlich klappt es.
David says
*ein ganzes Stück weit
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