Jedes Jahr ist es das Gleiche. Jeder nimmt sich zum Ende des Jahres vor, sein Leben zu ändern, umzukrempeln. Gesünder ernähren, mehr Sport, aufhören mit dem Rauchen – „Ich mache jetzt alles anders“. Und dann ändert sich doch gar nichts. Ich halte nicht viel davon, nur weil sich eine Zahl ändert und man um 12h Silvesterkracher in den Himmel schießt auch gleich sein altes Leben mitzuschießen. Wenn ich etwas ändern möchte dann mache ich das gleich und warte nicht darauf bis ein neues Jahr anbricht. Aber das ist nur meine persönliche Meinung und soll hier auch nicht groß thematisiert werden. Ich möchte den Post hier einfach nutzen um mich von einem ereignisreichen 2015 zu verabschieden und euch daran teilhaben zu lassen.
2015 war das erste Jahr seit langsam, in dem ich keine Freunde verloren habe. Seit meinem Abitur vor fast drei Jahren habe ich so viele Freundschaften zerbrechen sehen wie nie zuvor. Man wird älter, man verändert sich, man verliert sich aus den Augen – und manche Freundschaften haben nur existiert, weil man sich fast täglich gesehen hat. Im letzten Jahr habe ich viele neue tolle Menschen kennengelernt, bei denen ich froh bin sie in meinem Leben zu haben. Freundschaften die seit Jahren bestehen wurden nur noch stärker und haben mir mehr als je zuvor bewiesen, dass Entfernung einer echten, bedingungslosen Freundschaft in keinster Weise schaden, ganz im Gegenteil. Und ich habe gemerkt, dass es völlig egal ist ob man ein Jahr oder 15 Jahre mit einer Person teilt – Freundschaft kennt kein Datum.
2015 war das Jahr der Veränderungen. 2013 dachte ich das schon und 2014 auch. Aber am meisten hat sich 2015 verändert. Vor allem familiär. Meine Mutter ist meinen Brüdern in eine Wohnung gezogen und mein Vater wohnt jetzt 1 1/2 Stunden von meiner Heimatstadt entfernt. Hätte man mir das an Silvester 2014 für 2015 prophezeit, hätte ich das keinem geglaubt. Für einen Menschen wie mich, der nur sehr schwer mit Veränderungen klarkommt, ist das viel in 365 Tagen. Aber ich lerne dazu. Würde es keine Veränderungen geben, wäre ich nicht der Mensch der ich bin. Und tatsächlich ist die Angst vor der Veränderung viel Größer als sie selbst. Zudem bringt sie viel positives mit sich. Nie hab ich mich mit meinen Eltern und vor allem meinen Brüdern besser verstanden als jetzt.
2015 war das Jahr in dem ich mehr von der Welt gesehen habe. Im Februar durfte ich eine Woche lang Australien erkunden und war von Anfang an begeistert. Innerhalb kürzester Zeit vom kalten Deutschland ins warme Australien, von einer Kultur in eine ganz andere. Noch nie hab ich mich in einer fremden Umgebung so schnell so wohlgefühlt. Die Menschen, die Natur, die Landschaft, die Kultur – einfach wahnsinnig spannend. Mein Sommerurlaub hatte ich deshalb schon verkürzt im Februar inklusive Sonnenbrand dank 50er Sonnenmilch – danke australische Sonne – und nochmals für ein Wochenende Ende Juli in Mailand. Mein erster Abstecher nach Italien und definitiv nicht mein letzter. Ich liebe es neue Länder und Kontinente zu entdecken und hoffe, dass ich auch 2016 meinen Horizont dahingehend erweitern darf.
2015 war das Jahr in dem ich viel gelernt habe. Man lernt nie aus. Egal ob mit 6,22 oder 78. Ich habe in dem Jahr vor allem gelernt, dass nicht alles Gold ist was glänzt, dass jede anfängliche Euphorie einen bitteren Nachgeschmack haben kann. Und dass das okay ist. Ich habe gelernt noch besser mit mir selbst klarzukommen und dass es absolut menschlich ist Schwäche zu zeigen. Und dass ich meinen Stolz manchmal runterschlucken muss. Ich habe gelernt, dass meine Heimat mein Zuhause ist, aber auch Köln eines ist. Dann hab ich halt zwei, macht ja nichts. Ich habe gelernt, dass man sich immer selbst der wichtigste Mensch sein sollte, aber mit der Ansicht auch Menschen verletzen kann. Ich habe immer wieder aufs Neue gelernt, dass man sich für niemanden aufgeben und immer sich selbst treu bleiben muss. Und dass man mit allem was passiert klar kommt. Noch keiner ist an einem gebrochenen Herzen oder einem schrecklichen Kater gestorben. Auch wenn es sich zeitweise so anfühlt.
So hello 2016, be a good one.
Liz says
ohh der text ist so schön. & dein bruder ist wirklich süss. ich wünsche dir nur das beste für 2016 🙂
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oh danke liebe Liz <3 das wünsche ich dir auch!!
View CommentLeni says
“Und dass ich meinen Stolz manchmal runterschlucken muss.” – wahre Worte, mein Schatz! & wunderschoen geschrieben! Danke, dass wir es 2015 endlich geschafft haben uns zu sehen, 2016 wird es mit Sicherheit nicht nur mal einem Mal bleiben! I love you <3
View Commentmaedchenhaft says
Hihi, ja das mit dem Stolz weißt du am Besten 😀 Finde ich auch mein Schatz <333 Love you too
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