*Dieser Beitrag entsteht in Zusammenarbeit mit Jenapharm / Werbung
Im Juni habe ich eine große Umfrage in meinen Instagram Stories zum Thema Verhütung gemacht und hätte niemals mit dem Feedback gerechnet, das ich bekommen habe. Ihr habt so fleißig eure Stories, Bedenken und Meinungen zum Thema Verhütung geteilt, dass ich ziemlich überwältigt war und gemerkt habe: Verhütung geht uns zwar alle etwas an, jedoch wird es gerade auf Social Media noch viel zu wenig behandelt. Das sieht auch Jenapharm und @meinliebesleben so und hat mich und weitere Blogger Anfang Juli zum virtuellen BarCamp eingeladen – um über Verhütung zu reden, aufzuklären und unsere Erkenntnisse an euch weiterzugeben. Wir konnten uns an zwei Tagen mit Gynäkologen/innen aus ganz Deutschland austauschen, unsere Fragen klären und auch die Frage klären: Wie finde ich die passende Verhütungsmethode für mich?
In meinem ersten Blogpost habe ich schon von meiner persönlichen Verhütungsgeschichte erzählt und festgestellt, dass Verhütung etwas so Individuelles ist, dass man sich wirklich viel Zeit nehmen sollte, um sich mit den Methoden auseinander zu setzen. Meine Verhütung sollte zu mir persönlich, meinen individuellen Einstellungen und Ansprüche passen – und die können sich im Laufe der Zeit ändern!
Um euch ein bisschen Abhilfe zu leisten, fasse ich euch die aus meiner Sicht wichtigsten Informationen zu von mir ausgewählten Verhütungsmethoden zusammen und weise auch direkt an dieser Stelle auf den Verhütungscheck von Jenapharm hin, bei dem ihr anhand von fünf Fragen herausfinden könnt, welche Verhütungsmethode(n) zu euch passen könnte(n) – denn sich selbst Wissen aneignen, um selbstbestimmt entscheiden zu können, ist ein wichtiger Part, trotzdem sollte man seine Verhütungsroutine immer wieder auf Aktualität prüfen…und genau dabei kann der VerhütungsCheck helfen.
Sehr hilfreich – auch für die Vorbereitung auf euer nächstes Arztgespräch – kann außerdem die Auseinandersetzung mit drei Aspekten bzw. Fragestellungen sein, die bei der Wahl einer Verhütungsmethode besonders entscheidend sind:
– Wie wichtig ist dir Verhütungssicherheit, also die Zuverlässigkeit einer Methode?
– Möchtest du, dass deine Verhütungsmethode deine Monatsblutung positiv beeinflusst, sie z.B. kürzer, schwächer oder schmerzärmer macht?
– Wie stehst du zu verschiedenen Wirkstoffen, wie z.B. Östrogenen, Gestagenen oder Kupferionen?
Die folgende Grafik greift diese drei Aspekte auf und liefert dir je nach persönlichen Anforderungen erste Anhaltspunkte, welche Verhütungsmethode(n) zu dir passen könnten:
Hormonelle Verhütungsmethoden:
Wie in meinem ersten Blogpost schon erwähnt, habe ich für mich persönlich beschlossen, keine Hormone mehr zu mir nehmen zu wollen. Ich habe lange die Pille genommen, hatte keine Probleme damit, wollte aber einfach mal sehen, wie es mir ohne Hormone geht. Ich kann für mich nicht ausschließen, irgendwann wieder Hormone nehmen zu wollen, aktuell jedoch nicht.
Neben der Pille gibt es noch andere hormonelle Verhütungsmethoden wie das Hormonpflaster, den Hormonring, das Verhütungsschirmchen, die Gestagenpille, die Spritze oder auch das Implantat. Was man hierbei wissen sollte: Hormonelle Verhütung ist nicht gleich hormonelle Verhütung! Die Methoden unterscheiden sich deutlich, was z.B. die Kombination, aber auch die Dosierung der Wirkstoffe angeht. So ist auch die Wirkweise unter Umständen sehr unterschiedlich: Während etwa die Pille, aber auch der Ring, das Pflaster, die Spritze, die Gestagenpille und das Implantat den natürlichen hormonellen Zyklus beeinflussen und den Eisprung unterdrücken, bleibt unter dem Verhütungsschirmchen in der Regel beides erhalten. Die genaue Wirkweise verschiedener Verhütungsmethoden und deren Einfluss auf den natürlichen hormonellen Zyklus könnt ihr recht anschaulich zum Beispiel in dieser Broschüre nachlesen.
Der Hormonring ist ein flexibler Kunststoffring mit einem Durchmesser von ca. 5cm, der von der Frau selbst in die Scheide eingeführt wird. Der Ring bleibt dort für 3 Wochen und enthält ebenso wie die Kombinationspille und das Hormonpflaster ein Östrogen und ein Gestagen und wirkt nach der Aufnahme der Hormone durch die Scheidenschleimhaut systemisch im ganzen Körper. Das heißt, er unterdrückt (wie z.B. die Pille und das Pflaster) den natürlichen hormonellen Zyklus und damit auch den Eisprung.
Vorteile:
• Man muss nicht täglich an Verhütung denken,
• Erbrechen hat keinen Einfluss auf Verhütungssicherheit
• man kann sofort schwanger werden, wenn man den Ring nicht mehr verwendet.
Nachteile:
• nicht für Frauen mit bestehenden Gegenanzeigen für östrogenhaltige Präparate geeignet
• Handhabung erfordert etwas Übung
• kann beim Sex spürbar sein, dann kann man ihn für 3 Stunden rausnehmen und muss ihn anschließend aber wieder 24 Stunden einlegen, um die Wirkung zu erhalten
Das Verhütungsschirmchen dient der Langzeitverhütung bis zu 5 Jahren. Es gibt kontinuierlich sehr geringe Hormonmengen direkt in die Gebärmutter ab. Die Hormonmenge, die im Blut ankommt, ist geringer als bei jeder anderen Form der hormonellen Verhütung – sogar so gering, dass der Eisprung und damit auch der natürliche hormonelle Zyklus unter der Anwendung eines Verhütungsschirmchens in der Regel erhalten bleiben.
Vorteile:
• sehr hohe Verhütungssicherheit
• natürlicher hormoneller Zyklus bleibt i.d.R. erhalten
• Östrogenfrei – wirkt nur durch Freisetzung eines Gestagens
• Monatsblutung wird meist schwächer und weniger schmerzhaft
• man muss nicht täglich an Verhütung denken
• nach Entfernung kann man sofort schwanger werden
Nachteile:
• In Anpassungsphase verändert sich die Gebärmutterschleimhaut -> dauert 3 bis 6 Monate und kann zu Zwischenblutungen führen
Wenn man sich mit hormoneller Verhütung beschäftigt, merkt man schnell: Hormone sind nicht gleich Hormone und Pille auch nicht gleich Pille. Mir wurden zum Thema Hormone dahingehend nochmal die Augen geöffnet und ich könnte mir persönlich nun auch das Verhütungsschirmchen als Alternative vorstellen. Bitte beachtet aber, dass das wirklich nur meine persönliche Haltung für meine Verhütungsroutine ist und für andere von Euch vielleicht nicht passt – wir sind alle individuell und haben entsprechend unterschiedliche Bedürfnisse.
NFP (natürliche Familienplanung):
Das ist eine Verhütungsmethode, mit der ich mich bisher so gut wie gar nicht auseinandergesetzt habe, da sie für mich aktuell keine Option wäre. Ich persönlich fühle mich noch nicht bereit, nur auf die Signale meines Körpers zu hören und mir wäre das auch aktuell zu viel Aufwand. Trotzdem habe ich auch dazu einiges gelernt, was ich Euch nicht vorenthalten möchte, nur weil ich für mich andere Verhütungsoptionen als besser passend einschätze.
Was ist NFP eigentlich?
Mit NFP werden anhand verschiedener Körpersymptome die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im weiblichen Zyklus bestimmt.
Die Umsetzbarkeit von NFP im Alltag ist gut. Voraussetzung ist die Bereitschaft der Frau, sich mit den Signalen des Körpers auseinanderzusetzen und zu akzeptieren, dass die Methode erst erlernt werden muss und nicht vom ersten Zyklus an als Verhütungsmethode sicher anzuwenden ist.
Wichtig zu wissen: Diese Methode ist nur so gut wie die Disziplin und Genauigkeit ihrer Anwenderin – die Zuverlässigkeit von NFP setzt voraus, dass Frau sich akribisch mit dem eigenen Körper und dessen hormonellen Prozessen beschäftigt.
Die Symptothermale Methode
Die Symptothermale Methode berücksichtigt bei der Ermittlung der fruchtbaren Tage, wie hoch die morgendliche Aufwachtemperatur ist und wie der Gebärmutterhalsschleim beschaffen ist. Zusätzlich kann noch die Festigkeit des Gebärmutterhalses ertastet werden.
Wer die symptothermale Methode erfolgreich anwenden will, braucht etwas Übung. Paare sollten etwa drei Menstruationszyklen einplanen, in der sie sich intensiv mit der Methode auseinandersetzen wollen. Nach dieser Zeit lässt sich die Methode meist gut in den Alltag integrieren.
Kupferhaltige Verhütungsmethoden:
Für mich persönlich eine der spannendsten Methoden aktuell: Kupferspirale, Kupferkette bzw. Kupferball. Ich habe viele Freundinnen in meinem Umfeld, die die Kupferspirale getestet haben und schon einige durchaus unterschiedliche Erfahrungsberichte dazu gehört, wie z.B. eine schmerzhafte bzw. sehr starke Periode. Umso spannender fand ich es deshalb, mit Mythen aufzuklären, und mehr über die Methode von den Frauenärzten zu erfahren.
Die Kupferspirale besteht aus einem mit Kupferdraht umwickelten Körper und die Kupferkette aus einem chirurgischen Faden, auf den Kupferhülsen aufgefädelt sind. Bei dem sphärisch geformten Kupferball sind kleine Kupferperlen auf einem Draht aufgereiht. Die kupferhaltigen Verhütungsmethoden enthalten keine Hormone und werden vom Frauenarzt direkt in die Gebärmutter gesetzt, wo sie (je nach Präparat) für bis zu 10 Jahre bleiben können.
Vorteile:
• Verhütungsschutz hält bis zu 10 Jahre
• keine Einnahmefehler möglich
• kupferhaltige Verhütungsmethoden greifen nicht in den weiblichen Hormonhaushalt ein
• kein Wirkverlust durch Erbrechen oder Durchfall
• nach Entfernung kann man sofort wieder schwanger werden
Nachteile:
• Medikamente, die das Immunsystem hemmen, können auch die Wirkung von kupferhaltigen Verhütungsmitteln beeinflussen
• Kupfer-Unverträglichkeiten möglich
• Monatsblutungen können stärker und schmerzhafter werden
Was ist der Unterschied?
Der Unterschied liegt in der Befestigung innerhalb der Gebärmutter: die Spirale hat Seitenarme, die Kupferkette wird oben in der Gebärmutterwand eingehakt und der Ball entfaltet sich in der Gebärmutterhöhle.
Das war ein ziemlich langer Blogpost mit viel Inhalt und ich hoffe, dass er euch weiterhelfen konnte. Die zwei Tage des BarCamps haben mir so viel neuen Input zum Thema Verhütung gegeben, dass ich im Nachhinein echt etwas enttäuscht von mir bin, mich nicht mehr mit dem Thema und auch generell dem weiblichen Körper auseinander gesetzt zu haben. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe da definitiv noch zu wenig Zeit in meine persönliche Aufklärung gesteckt – obwohl das Internet voller Informationen ist.
Ein weiteres großes Learning: Ich bin für mich und meine Verhütung verantwortlich! Zwar sollten Frauenärzte und Frauenärztinnen meine Fragen beantworten, trotzdem muss ich vorher erstmal für mich selbst wissen, was will ich und was nicht. Also Girls: Setzt euch mit euch und euren Wünschen und Vorstellungen auseinander!
Es gibt nicht DIE EINE Verhütungsmethode, die für alle Frauen passt. Jede Frau muss ihre persönliche aufgeklärte, selbstbestimmte und fundierte Verhütungsentscheidung treffen. Die Verhütung ist ein so wichtiger Teil der Lebensplanung und es ist am allerwichtigsten, dass es für euch und zu euch passt. Erkennt eure Wünsche und Bedürfnisse und versucht sie zu befriedigen. Setzt euch mit dem Thema auseinander und probiert verschiedene Dinge – denn nur so könnt ihr auch die richtige Methode für euch finden!
Disclaimer: Alle Informationen wurden mir von Jenapharm zur Verfügung gestellt. Wenn ihr euch zunächst allgemein zum Thema Verhütung informieren und mehr über die unterschiedlichen Methoden lernen wollt, kann ich Euch diese Broschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ans Herz legen. Wenn ihr Fragen speziell zum Verhütungsschirmchen habt, könnten diese 10 Fragen und Antworten Euch weiterbringen. Viel Spaß!
Ruth says
Liebe Jana,
View Commentvielen Dank für diesen super informativen und vor allem neutralen Blogpost! Ich habe schon einige Verhütungsblogposts gelesen und die waren leider oft sehr verurteilend anderen Verhütungsmethoden gegenüber. Gerade die Pille ist ja momentan nicht gerade beliebt. Ich persönlich nehme sie aber, da sie für mich aktuell einfach die beste Methode ist. Ich nehme sie nämlich nicht nur zur Verhütung, sondern auch, um sehr starke Regelschmerzen in den Griff zu bekommen. Mir sind die Nebenwirkungen jedoch durchaus bewusst und ich möchte sie sicherlich nicht mein ganzes Leben lang nehmen. Solange ich aber auch nicht in einer festen Beziehung bin und ich persönlich bereit bin, die Schmerzfreiheit während der Periode und die erleichterte Planung der Periode durch die Pille wieder aufzugeben, ist sie für mich nach wie vor die beste Option. Ich persönlich habe auch nicht mit Nebenwirkungen zu kämpfen, aber das ist vermutlich von Frau zu Frau unterschiedlich.
Liebe Grüße
Ruth